Chance des Lebens

Von romina-katzenhaus-freunde, 29.06.2016, 20:46

Miau, liebe Freunde

Juhuuu, wir haben den grossen Stamm wieder, der aufs Bücherregal führt! Auf der anderen Seite kann man über mehrere Plattformen wieder runter hüpfen. Das hatten wir damals nicht verstanden, weshalb Mina den Stamm für zu gefährlich gehalten und kurzerhand gefällt hatte. Aber jetzt haben wir grossen Spass daran, trainieren unsere Kletterkünste und fallen auch nicht mehr wie die Steine.

         
        
Von grossen Fortschritten und einem Heldenstatus kann ich leider (noch) nicht berichten, aber ich könnte mir langsam vorstellen, mich ein kleines Bisschen streicheln zu lassen, wenn ich dabei etwas besonders Leckeres fressen kann, wenn eine mögliche Deckung in unmittelbarer Nähe ist, wenn Crixus mit seinem beruhigenden Schnurren an meiner Seite ist und wenn ich die Hand nicht kommen sehe. - Hmm... das sind noch viele „wenns“, ich weiss. Immerhin bin ich von „auf gar keinen Fall!“ abgerückt.


         
 
         

Letzten Mittwoch, 17.30 Uhr – Mina war gerade nach Hause gekommen. Wie immer machte sie uns frisches Futter und säuberte die Klos und notdürftig die nähere Umgebung. Anschliessend versuchte sie mit zunehmender Verzweiflung, uns alle ins Spielzimmer zu locken. Virago und Gorgo folgten arglos den Katzenangeln, aber Kallisto und ich sind ja nicht doof. Wir wussten gleich, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Erstens spielt sie nie um diese Zeit mit uns, sie lässt uns ausschlafen. Zweitens: als wir das letzte Mal da rein gelockt wurden, sassen wir wenig später beim Tierarzt mit einer Spritze im Hintern!
Um 17.55 Uhr wollen wir doch ganz kurz mal nachschauen, was es im Spielzimmer Besonderes gibt. Mist, doch eine Falle! Da sassen wir nun fest und sollten spielen und fröhlich sein.
Und damit nicht genug: Punkt 18 Uhr kamen vier fremde Menschen und wollten uns von jenseits der Gittertüre zuschauen, wie wir da hampelten und den Clown gaben. Gorgo und Virgao fanden schnell Spass daran, und sie zeigten sich der Familie gegenüber wirklich sehr neugierig – für unsere Verhältnisse.

         

         

Kallisto und ich wurden der Vollständigkeit halber nacheinander aus unseren Verstecken gepuhlt und von weitem präsentiert. Bei mir sagte Mina: „Etwa elfhundert Gramm Angst“,  und zu Kallisto erklärte Mina: „Normalerweise knurrt und faucht sie, wenn man sie festhält, aber jetzt ist sie starr vor Entsetzten. Es ist mir lieber, wenn sie sauer ist.“ Kaum abgesetzt, spulte Kallisto ins nächste Versteck.
Die Chance des Lebens hätten wir verpasst, sagte Mina später. Nun, wir gönnen auch unseren Schwestern die Chance des Lebens. Ja, wir sind wirklich glücklich und freuen uns total, dass Virago und Gorgo bald zu einer lieben Familie und zwei Tigermaudis ziehen dürfen. Ihnen wird die Zeit gegeben, die sie brauchen, um sich einzuleben und sich an alles zu gewöhnen. Später dürfen sie durch ein Katzentürchen ein- und ausgehen, wie sie wollen.
Ehrlich gesagt, ich bin sicher, dass sie sich irgendwann in eine lebhafte Familie integrieren werden. Sie reagieren beide viel mutiger und neugieriger auf neue Situationen, Dinge oder Geräusche. Und für eine Freigängerkatze ist ein gutes Mass Misstrauen unter Umständen überlebenswichtig.

         

         

Kallisto und ich hingegen verstecken uns gleich in der letzten Ecke und erholen uns nach einem Schreckmoment lange nicht mehr. Wir beide möchten zusammen in ein ganz ruhiges Zuhause mit Freigang ziehen, wo wir sein dürfen, wie wir wollen, wo man sich mit uns geduldig beschäftigt, aber nicht bedrängt.
Ob es sowas überhaupt gibt? Wir warten einfach mal ab und prüfen sorgfältig die Angebote. Eilig haben wir's nicht.
Was wir im Gegenzug bieten? Wir sind gesunde, ganz unkomplizierte, bildhübsche und vor allem völlig unaufdringliche Büsi. Und bescheiden. Im Grunde brauchen wir nicht mehr als volle Futternäpfe und warme, gut versteckte Schlafplätzchen. - Oh, und eine Kugelbahn möchte ich dann auch haben!

         

Dem aufmerksamen Betrachter wird aufgefallen sein, dass einer unserer Lieblingsspielplätze – das Bett – wieder anders bezogen wurde und neuerdings mit einem weissen, plastifizierten Überzug bedeckt ist. Um Gerüchte und Verleumdungen im Keim zu ersticken: wir haben nichts damit zu tun! Tante Corva hatte sich letzte Woche mehrmals auf links gedreht.  Sie musste sich immer wahnsinnig beeilen, um es gerade noch aufs Bett zu schaffen. Am Samstag wurde Corva mit dem Tierarzt gedroht, und sie stellte die Kötzelei umgehend ein.
Nun sind wir alle in La Rocca wieder fit und geniessen fast rund um die Uhr das herrliche Wetter!

         

         

Auf Wiedermiau!
Diores

         

mit Virago,
         

Gorgo,
         

und Kallisto
         

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