Du befindest dich in der Kategorie: Borgia Tagebuch

Sonntag, 05. März 2017

Die Borgia-Boys lassen grüssen

Von romina-katzenhaus-freunde, 12:30

Cesi & Peppe geniessen ihre Streifzüge sehr und sind abends entsprechend erschöpft von Jagd und Abenteuer!

         

         


         
         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Sonntag, 19. Februar 2017

Besuch bei den Borgia-Boys

Von romina-katzenhaus-freunde, 16:53


Ich hatte mich sehr auf das Wiedersehen mit den beiden temperamentvollen, lustigen Katerli Cesi (Cesare) und Peppe (Rodrigo) gefreut – und wurde nicht enttäuscht!

         

         

Kaum eingetreten, schoss uns Cesi entgegen. Abwartend auf der Treppe, aber auch zugegen und höchst neugierig, wartete Peppe. Schon konnte ich erkennen, dass es den Jungs prächtig geht und sie sich toll entwickelt haben. Ihre spezielle Art haben sie nicht abgelegt. Cesi gab sich sogar noch mutiger und aufgeschlossener, als ich erwartet hätte.  Er liess sich sofort von der mitgebrachten Spielrute begeistern, packte sie zwischen die Zähne und trug sie voraus ins Wohnzimmer, wo wir dann weiterspielten.

         

         

Eigentlich wollte er seinen geliebten Freigang antreten, doch es gelang uns, ihn lange genug für einige Fotos aufzuhalten.
Peppe wäre die Katzenklappe nun ebenfalls offen gestanden, aber er zog es vor, bei uns zu bleiben und uns auch auf dem Rundgang durchs Haus zu begleiten, wo ich mich überzeugen durfte, wie gut es die Brüder mit ihren Menschen haben! - Ich sah auch die jämmerlichen Überreste der Zimmerpflanzen. Seit die Jungs Freigang haben, können sich diese nun langsam aber sicher wieder erholen.

Nach einer kurzen Runde kehrte Cesi wieder zurück, sah nach dem Rechten und düste gleich wieder ab. Er liebt seine Ausflüge durchs Revier ganz besonders und lässt sich weder von anderen Katzen noch Hunden beeindrucken – pass bloss auf dich auf, kleiner Krieger!

         

         

Dass sie nachts im Haus bleiben müssen, passt den übermütigen Jungspunden noch nicht so richtig in den Kram, daran müssen sie sich noch gewöhnen.
Es ist ja nicht so, dass sie zu Hause nichts zu tun hätten: Ihre Menschen nehmen sich viel Zeit für die beiden Rabauken und finden immer neue Spiele und Beschäftigungen. Sie haben Narrenfreiheit, Kratzbäume und drei Etagen, um sich auszutoben – was sie oft geräuschvoll tun. Die beiden Brüder sind immer noch beste Freunde und wissen allerhand anzustellen.  Es sind total liebe Kater, und sie haben wahnsinnig viel Energie.

         

         

Es freute mich riesig zu sehen, wie Cesi & Peppe leben, welche Freiheiten und Geborgenheit ihnen geboten werden.
Herzlichen Dank für dieses schöne & liebevolle Zuhause!

Mina – (hat alle drei Borgia standesgemäss platziert: Schloss, Jagdgebiet und Leibeigene, wie es sich für diesen Namen gehört )

         

         


         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Samstag, 18. Februar 2017

Besuch bei Mimi

Von romina-katzenhaus-freunde, 16:08



Vor einigen Tagen durfte ich Donna Lucretia, heute Mimi genannt, in ihrem neuen Reich besuchen. Sie besitzt ein beeindruckendes, grosses Schloss, ansehnliche Ländereien und drei Leibeigene. Über all das herrscht sie uneingeschränkt, denn sie ist Einzelkatze.
Und das ist gut so. Es wurde ja schon früh ein Herzgeräusch festgestellt. War es in La Rocca noch unauffällig, beobachtet die Familie, dass Mimi manchmal schnell müde wird. Es wäre ihrer Gesundheit nicht zuträglich, wenn sie noch einen Plagegeist mit mehr Power in ihrem Zuhause hätte. So kann sie ihre Energie einteilen, wie es für sie stimmt.

         

         

Das bedeutet nun nicht, dass sich Mimi irgendwie einschränken liesse. Sie geht bei jedem Wetter hinaus. Auch wenn es in Strömen regnet, lässt sie sich zumindest einen kurzen Kontrollgang nicht nehmen.
Durch eine Katzenklappe im Untergeschoss kann sie rund um die Uhr selbständig ein- und ausgehen. Wenn ihre Menschen aber zugegen sind, besteht Madame auf Portierdienste.
         

         

         

Mimi hat eine besondere Affinität zu Wasser. Nicht nur, dass sie auch bei Schmuddelwetter ihre Runde drehen muss, auch der Pool im Garten übt mehr Faszination auf sie aus, als es ihrer Familie lieb wäre. Als es kalt genug war, dass sich eine Eisdecke bildete, trug Mimi ein nasses Hinterteil davon. Sie hielt das Eis für stabil genug, war es aber nicht.  Das ging gerade noch einmal gut. Seither ist die Familie sehr bemüht, gebildetes Eis sofort zu zerstossen.

         
         

Trotz ihres neuen, niedlichen Namens höre ich aus vielen Anekdoten, die mir ihre Familie zu berichten weiss, deutlich die Borgia-Tendenzen heraus, und ich freue mich, dass sie ein Zuhause gefunden hat, wo sie geliebt und genommen wird, wie sie ist!
Und sie ist vielseitig: Mimi ist Freundin und Spielkameradin für die aufgeweckte Tochter des Hauses, Mimi bewachte die Mamma im Bett, als diese von der Grippe ausser Gefecht gesetzt wurde, und Mimi hält den Papa auf Trab, der die blutigen Überreste ihrer Jagdausflüge entsorgen muss.

         

Einmal miaute Mimi mitten in der Nacht laut im Schlafzimmer, sie klang aufgeregt, ganz ausser sich! Die Mamma fürchtete sogleich, es sei etwas Schlimmes passiert, Mimi wäre verletzt oder hätte sonst ein Problem. – Aber Mimi hatte kein Problem, nein, Mimi hatte ein Geschenk mitgebracht: eine fette Maus als Mitternachts-Snack.

         

Als ich zu Besuch kam, war Mimi bereits etwas angefressen, weil sie nun ausnahmsweise nicht rausgehen durfte, als sie dies wollte. Ich knipste schnell einige Bilder, dann liessen wir sie ziehen. Sie machte einen kurzen Rundgang, wickelte dringliche Geschäfte ab und war auch schon wieder zurück. Es war ein herrlich sonniger Tag, und die Schönheit ermöglichte mir somit noch einige tolle Gartenaufnahmen.

Vielen Dank für das wunderschöne Zuhause!
Mina

         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Sonntag, 11. Dezember 2016

Adios, Borgia-Boys

Von romina-katzenhaus-freunde, 20:34

Hallo liebe Katzenfreunde

Die Borgia-Boys haben am Sonntag total lieben Besuch erhalten und durften bereits am Dienstag in ihr neues Zuhause ziehen.

         

         

Ich habe die Zeit mit den aufgeweckten und überaus selbstbewussten Halbstarken sehr genossen. Meine Agrippina weniger. Rodrigo hatte eine ganz subtile Art, sie zur Weissglut zu treiben: er setzte sich vor sie hin und glotzte sie an, bis sie aufwachte. Dann knurrte sie. Er legte sich lässig hin und sah sie mit einem Blick an, sich keiner Schuld bewusst, aber höchst interessiert an ihrem Verhalten und mittlerweile vor Ärger jaulenden Gezeter. Es sah nicht so aus, als ob ihm klar wäre, dass er der Auslöser für die Aufregung war. Völlig aus der Fassung geraten, wechselte sie den Ruheplatz, und er trabte hinterher, setzte sich wieder ca. 40 cm entfernt vor sie hin, und das Spiel begann von vorne. In den letzten Tagen fingen sie jeweils morgen um vier damit an.

         

         

Als die neuen Besitzer mich fragten, ob die Borgia-Boys mit anderen Katzen auskommen (denn im Quartier gäbe es bereits einige), lautete meine Antwort: «Die Jungs kommen hervorragend mit anderen Katzen aus – aber nur wenige Katzen kommen mit den Jungs aus». Nun ja, mein Crixus hatte Spass mit ihnen, obgleich er ihnen nicht beikam. Anfangs verunsicherte ihn die schiere Energie der Borgia, doch sie waren nur übermütig und ein Bisschen rüpelhaft, aber in keiner Weise aggressiv, so genoss er einfach die Action und freute sich, dass in La Rocca was los war.
Und Corva? Nun, Corva verschaffte sich ihren Respekt, wenn es sein musste, und die jungen Kater kannten wieder ihre Grenzen. Für die nächsten 10 Minuten.

Die Borgia-Boys waren ungewöhnlich lange bei mir, und zeitweise fürchtete ich den Moment des Abschieds. Als er kam, war er jedoch ganz leicht, denn es hatte sich das perfekte Zuhause bei den passenden Menschen gefunden. Ein Zuhause, wie ich es mir für die Boys gewünscht hatte: sie haben nun ihre Engelsburg mit abwechslungsreichen Ländereien und eigenem Personal.

Ich wünsche Rodrigo und Cesare von ganzem Herzen ein langes, glückliches und gesundes Leben. Mögen sie ihre Neugier etwas im Zaun halten und im Übermut nicht die Vorsicht vergessen.

         

         

Am ersten Tag verhielten sie sich zurückhaltend, die beiden mussten erst mal sehen, wo sie plötzlich gelandet waren. Alles neu, alles fremd, alles viel grösser als in La Rocca, aber sie tauten schnell auf und fordern längst ihre Spiel- und Schmuseeinheiten ein.

         

         

Inzwischen sieht es in La Rocca folgendermassen aus:
Ich konnte endlich Geschenke einpacken, ohne dass sie postwendend wieder ausgepackt wurden, keiner stellt mir dauernd den Fernsehsender um, und ich kann länger schlafen. Aber ich vermisse die beiden Chaoten doch sehr.
Corva geniesst es, mit mir zu schmusen, ohne dass sich ständig ein junger Frechdachs dazwischendrängt.
Agrippina ist rundum zufrieden.
Crixus ist es furchtbar langweilig. Er singt abends herzzerreissend mit seinem feinen Stimmchen. Würde er sich in Worte fassen, handelte das Lied von Langerweile, faulen Tanten und einer allzu beschäftigten Mina. - Aber irgendetwas sagt mir, dass Crixus’ Langeweile nicht von Dauer sein wird...

Cari Saluti & frohe Vorweihnachtszeit!
Mina

         

         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Sonntag, 20. November 2016

Katzen - das schönste Thema der Welt

Von romina-katzenhaus-freunde, 20:10

Miau, Katzenfreunde!

Na, habt Ihr uns vermisst? Entschuldigt bitte, wir waren nicht sehr diszipliniert, was Fotoknipsen und Schreiben betrifft. Die Tage und Wochen vergehen wie im Flug, Langeweile ist uns fremd. Wr sind immer schwer beschäftigt mit Spielen, Faulenzen und dem Aushecken von Streichen.

         

Rodrigo hat sich auf Fellmäuse spezialisiert. Er apportiert sie sogar. Er kann das einwandfrei, nur Mina funktioniert nicht immer.  Letzte Nacht brachte er Mina eine gelbe Maus aufs Bett und wartete mit freudiger Aufregung auf den Wurf, aber es geschah nichts. So ging er los und brachte er eine weisse Maus, die er sorgsam neben die gelbe vor Minas Gesicht drapierte. Keine Reaktion. Rodrigo holte eine blaue Maus und legte sie dazu. Vergeblich. Rodrigo ging und spielte eben etwas Anderes.
Als Mina viel später endlich aufwachte und die drei Mäuse in Reih und Glied vor sich entdeckte, musste sie lachen und fragte, ob er gedenke, dies später mit seinem neuen Besitzer und echten Mäusen zu tun.

         

Tatsächlich sieht man Rodrigo in letzter Zeit selten ohne Fellmaus im Maul, und wir alle anderen erschrecken immer mal wieder, wenn irgendwo eine von Mina durch die Wohnung gepfefferte Maus aufschlägt. Ich jage diese Mäuschen auch gern, bringe sie aber nicht zurück, nein, ich behalte meine Beute selber.
Dass ich etwas… sagen wir materialistischer veranlagt bin als mein Bruder sieht man auch schön, wenn es ab und zu ein Festmahl aus Rindfleisch gibt. Rodrigo spielt lieber und schmeisst und die Fleischbrocken unter den Küchenteppich, während ich gleich verputze, was nur reingeht.
Beim üblichen Katzenfutter bin ich weniger gierig, da muss mensch eher aufpassen, dass Rodrigo nicht aus allen Näpfen die leckere Sauce schlabbert und uns anderen nur noch dörre Stückchen überlässt.

         


        

Von echten Neuigkeiten oder Veränderungen haben wir nichts zu berichten. Wir sind nach wie vor gesund und munter, freuen uns über jegliche Aufmerksamkeit und sind allzeit bereit für Spass und Action. Zwischendurch wollen wir auch ordentlich gekrault und verwöhnt werden. Während ich dafür fast immer zu haben bin, müssen bei Rodrigo Zeitpunkt und Stimmung passen, sonst ist er zu ungestüm und kann auch schon mal vergessen, die Krallen einzuziehen. Er will nicht absichtlich verletzen, er ist – wie Mina es ausdrückt – einfach ein ziemliches Kamel.

         

Wir haben endlich die Katzentür verstanden und können seit einigen Tagen selbständig auf den Balkon hinaus und auch wieder hereinkommen. Wir wünschten, wir hätten uns anfangs nicht so doof angestellt und nicht erst bei Minusgraden herausgefunden, wie es funktioniert. Irgendwie interessierten wir uns in den ersten Monaten gar nicht dafür und machten nur grosse Augen, wenn Crixus plötzlich weg war oder wie aus dem Nichts auftauchte.
Dann packte uns doch plötzlich der Ehrgeiz, und wir hantierten wie die Verrückten an der Klappe, sodass Mina nachts mal brummte: «Hallo? Ihr müsst nicht den kompletten Fensterflügel abmontieren, geht einfach durch die Klappe.» Aaahaaaa!! Ja, so geht’s, eigentlich ganz einfach.

         

Es ist inzwischen beinahe zum Ritual geworden, dass Rodrigo ins Treppenhaus rennt, wenn Mina nach Hause kommt. Ich gehe manchmal auch ein paar Schritte raus, bleibe aber geduckt und in der Nähe.
Rodrigo und ich miauen im Grunde nicht, aber wenn mein Bruder im Treppenhaus unterwegs ist, gibt er immer wieder eine Standortinformation durch. Neulich rannte er schnurstracks nach unten, und wir hörten, dass jemand die Eingangstüre aufschloss. Wir erwarteten, er würde Angst kriegen und zu uns nach oben laufen. Angst kriegte er, aber er kam nicht. Als Mina nachschaute, stand unser Held eine Etage zu tief an der Tür und bettelte verzweifelt kratzend um Einlass. «Falsche Tür, Roddi», seufzte Mina und lud den dankbaren Ausreisser auf den Arm.  Der Nachbar indes war rücksichtsvoll stehen geblieben, um keine Panik zu verursachen. Dadurch wechselten er und Mina erstmals mehr Worte als ein Gruss miteinander und entdeckten eine Gemeinsamkeit: Liebe zu Katzen! Während es sich die Menschen auf der Treppe gemütlich machten und über das schönste Thema der Welt plauderten, kehrte Rodrigo zu uns in die sichere Wohnung zurück und berichtete von seinem aufregenden Abenteuer und der neuen Erkenntnis: nicht nur Hunde können also Brücken schlagen zwischen Menschen!

Mit diesem schönen Gedanken verabschieden wir uns für diesmal mit vielen lieben Miaus,
Eure Borgia-Boys,
Cesare & Rodrigo

         

         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Sonntag, 30. Oktober 2016

Ciao Lucretia

Von romina-katzenhaus-freunde, 10:50

Halli, hallo und Miau, liebe Katzenfreunde!

Vor einer guten Woche hatte Lucretia ihren grossen Tag! Sie heisst jetzt Mimi und versucht sich an ein Leben ohne Nervensägen-Brüder zu gewöhnen. Es scheint ihr erstaunlich gut zu gelingen.  Nun ist sie die Prinzessin auf der Erbse und wird nach Strich und Faden verwöhnt, wie es sich für eine geborene Borgia gehört!  Wir freuen uns total für sie! Bald darf sie draussen auf die Jagd gehen.

         

Am Tag ihrer Abreise verabschiedete sie sich noch von allen.

         

         

         


Cesare prüfte ihr Reisegepäck, und dann war sie bereit für den Sprung ins Abenteuer!

         

Cesare und ich warten immer noch auf ein neues Zuhause. Das klingt irgendwie traurig, ist es aber überhaupt nicht! OK, manchmal wird uns die Wohnung zu eng… nein, stimmt auch wieder nicht. Nicht uns wird sie zu eng, sondern den anderen Katzen, die uns lieber aus dem Weg gehen würden, wenn wir so richtig überdreht und in Partylaune sind.
Besonders Tante Agrippina sehnt den Tag unserer Abreise herbei. Dabei tun wir ihr überhaupt nichts. Wir rennen ihr hinterher und fragen, ob sie mit uns spielen möchte. Immer und immer wieder. Wir interessieren uns für alles, was sie tut. Viel tut sie jedoch nicht.
OK, wir sind vielleicht Nervensägen, aber ausgesprochen liebenswerte Nervensägen. Ausserdem sind wir ziemlich sicher, dass sich Agrippina furchtbar langweilen würde, wenn sie sich über niemanden aufregen könnte.  Es tut dem Kreislauf ganz gut, wenn er hin und wieder in Wallung gerät.

         

Nass, kalt und windig mögen wir den Balkon auch nicht besonders. Wir machen das Beste aus. Dafür, dass wir ziemlich lange draussen aufm Hof gelebt haben, machen wir uns als Wohnungskatzen sehr gut. Wir beschweren uns nie über irgendetwas, sind immer fröhlich und unternehmungslustig und freuen uns über jede noch so kleine Aufmerksamkeit.
Mein Lieblingsspielzeug sind momentan die kleinen bunten Fellmäuse. Ich trage sie von A nach B, vergrabe sie in C und verstecke sie unter D. Ich bringe sie auch gern ins Bett oder auf den Schreibtisch.

         

Mina ist unser grösster Fan und lässt uns fast jeden Blödsinn durchgehen. Liegen diverse Vorhänge am Boden, hängt sie sie eben wieder auf. Klettern wir das Katzennetz hinauf, ist sie nur froh, den Balkon stabil genug gesichert zu haben. Rupfen wir ihre Schaffelle, schimpft sie aber. Sie hat Cesare abgewohnt, dass er dauernd leckt, wenn er gestreichelt wird.
Wir sind beide Geniesser, aber er kann ewig auf Minas Bauch liegen, sich kraulen lassen und selig vor sich hin schnurren. Nachts schläft er auch auf ihrem Bauch, und wenn sie sich auf die Seite dreht, klettert er einfach auf ihre Hüfte und schläft da weiter.
Manchmal mahnt sie uns, die Dinge ruhiger anzugehen und schnaubt genervt, wenn ich ihr immer wieder von hinten vor die Füsse renne. Sie sagt, es sei erstaunlich, dass uns trotz der täglichen Kollisionen noch nichts passiert sei. Noch erstaunlicher aber sei, dass ich immer noch nicht begriffen hätte, dass sie an den Füssen keine Augen hätte.  Aber hey! Junge Katerkerls sind hart im Nehmen! So ein paar Rempler finden wir ja erst richtig lustig!

         

         

Gestern bin ich ins Treppenhaus entwischt, als Mina nach Hause kam. Zunächst stellte sie einfach einen Schuh in die Tür im Wissen, dass ich von allein zurückkommen würde, doch dann nahm sie plötzlich die Verfolgung auf und rief mich mit einer Stimme aus erzwungener Ruhe bei rasendem Puls. Ihr war die gläserne Blumenvase im oberen Stock eingefallen. Sie hält ein interessantes Dörrgesteck und steht eine Pfotenbreite von der Kante entfernt. Ein zarter Schubs nur, und Mina verbrächte den Rest des Tages mit dem Einsammeln von Glassplittern im gesamten Treppenhaus.
Ich bin natürlich nicht die erste Katze, die sich für dieses sonderbare Gesteck interessiert, aber mir traut ganz klar sie zu, die Vase tatsächlich umzustossen. Nicht absichtlich, nur aus Neugier. Man muss die Dinge eben untersuchen und weiss halt nicht, wie viel es braucht, bis sie kaputtgehen.
OK, Ihr habt Euch zu früh gefreut: es ist nichts passiert. Ich liess mich problemlos ablenken, ging mit froh erhobenem Schwanz zu Mina, liess mich auf den Arm nehmen, und dann standen wir eine Weile vor dem grossen Fenster im obersten Stock und genossen die Aussicht.

Cesare ist nicht so mutig. Er zielte zwar auch durch die Wohnungstür ins Treppenhaus, aber bis er sich überwinden konnte, waren wir wieder zurück.

Bis zum nächsten Mal!
Eure Borgia-Boys,
Rodrigo & Cesare

         

         


Liebe Lucretia, es war mir eine grosse Freude und Ehre, Dich beherbergen zu dürfen! Du kamst als teilnahmsloses Kackerchen nach La Rocca, doch nach einer ordentlichen Wurmkur ging es steil bergauf, und Du hast Dich in erstaunlich kurzer Zeit zu einer richtigen kleinen Diva entwickelt.
Dein Gemüt ist nicht so überschäumend wie das Deiner Brüder, aber wenn Du Dir etwas in den Kopf gesetzt hast, hatten sie überhaupt keine Chance geben Dich, und Du hast Tante Agrippina manchmal wie ein kleiner Terrier durch die Wohnung gejagt.
Du hast eine gute Mischung aus Neugier und Vorsicht, bist cool und clever und wirst Dich auch in der gefährlichen Welt draussen behaupten. Ich bin zuversichtlich, dass Du Dich nicht Hals über Kopf in jeden Ärger stürzen wirst.
Süsse kleine Mimi-Lucretia, ich wünsche Dir von ganzem Herzen ein langes, gesundes und glückliches Leben! Bitte pass gut auf Dich und Deine neuen Freunde auf!
Mina

         

         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Sonntag, 16. Oktober 2016

Ferienspass im Hause Borgia

Von romina-katzenhaus-freunde, 14:24

Miau und Hallo, Katzenfreunde!

Die zwei Wochen Ferien waren im Nu vorbei, bevor man richtig «Miau» sagen konnte! 
Aber es ist eine richtig coole Zeit gewesen, wir haben sehr davon profitiert, dass Mina so oft zu Hause war. Sie beschäftigte uns mit vielen neuen und auch bewährten Spielen, manchmal kam Besuch, der uns glänzend unterhielt, und im Gegenzug halfen wir fleissig dabei, ihre To Do Liste abzuarbeiten: Unterlagen einordnen, Kleider, Bücher und anderen Kram aussortieren, Futterbestand aufs Datum prüfen, Bett frisch beziehen, neue Klamotten anprobieren, etc.

         

         


Leider stand da noch so ein Punkt auf dieser Liste, den wir weniger lustig fanden: die Kastration . Ach, im Grunde ging auch diese Aktion problemlos vorbei. Dass es 12 h lang kein Futter gab, haben wir kaum zur Kenntnis genommen. Und als Mina uns dann vom Tierarzt abholte, waren wir Jungs schon wieder zu allen Schandtaten bereit. Rodrigo randalierte in seiner Box und konnte es kaum erwarten, endlich wieder durch die Hütte zu fegen, und ich machte sofort mit!  Lucretia hingegen schien noch zwei, drei Stunden lang nicht recht zu wissen, wer sie war, wo sie war, und was sie tun könnte. Sie sass reichlich gaga mitten im Zimmer und schien fieberhaft über die grundlegenden Dinge des Lebens nachzudenken. Plötzlich nahm sie einen entschlossenen Satz auf den Kratzbaum am Fenster und schlief dort die Rest-Narkose aus. Aber noch am gleichen Abend war auch sie wieder mittendrin statt nur dabei.

         

         

Der zweite wirklich bedeutende Event fand gestern Nachmittag statt:
Lucretia erhielt Besuch von einer total lieben Familie, die schnell von unserer kleinen Diva überzeugt war.  Sie wird in einigen Tagen hier ausziehen. Das heisst, unser Schwesterchen wird uns verlassen und ein eigenes Leben in der eigenen Engelsburg mit eigenem Revier und eigenem Personal führen.
«Das grosse Abenteuer» - uns ist noch nicht ganz klar, was das genau bedeutet, nur, dass sich alles verändern wird, was wir kennen. Das Verlassen vertrauter Freunde, aber auch das Schliessen neuer Freundschaften steht uns bevor. Wir können nicht ewig in dieser kleinen Festung La Rocca leben. Wir brauchen unsere eigenen Festungen mit wesentlich mehr Platz und Ländereien für Jagdausflüge und Grenzscharmützel. Wir sind Borgia, und wir sind zum Herrschen geboren! –
Also… vermutlich werden wir zuerst einmal die 2 Quadratmeter unter irgendeinem Sofa erobern und dann sehen, welche Möglichkeiten sich ergeben.
Abgesehen von unseren eigenen Machtansprüchen brauchen Crixus, Mina und die Tanten wieder freie Kapazität für andere verwurmte Scheisserchen, die Starthilfe brauchen. Wir haben uns ja prächtig entwickelt, sind fit und gesund und strotzen vor Unternehmungslust!

         

       

Lucretia hat ihr grosses Los nun also gezogen! Rodrigo und ich suchen unsere Engelsburg mit angemessenem Umschwung noch. Wir wollen unbedingt zusammenbleiben. Falls im neuen Zuhause schon Katzen leben, sollten diese sehr tolerant und nervenstark sein, damit wir ihnen mit unserem Temperament und Vorwitz nicht allzu sehr auf die Nerven gehen, und es soll auch nicht ihr Hobby sein, arglose Halbstarke wie uns zu verkloppen.  Denn bei allem Übermut zeigen wir keinerlei Aggressionen. Wir wollen nur Spass und Narrenfreiheit haben. Und Geborgenheit und Zeit vom Menschen brauchen wir natürlich auch, denn wir sind beide sehr verschmust, wenn wir dann mal müde vom Jagen, Spielen und Entdecken sind. Besonders nachts ist uns die Nähe zu unserem Menschen sehr wichtig.

          

         

Mina fand, es wäre eine gute Idee, wenn wir uns schon mal an Halsbänder gewöhnen könnten. Neue Katzen im Quartier sollten erst einmal gekennzeichnet sein, damit besonders aufmerksame Nachbarn sofort erkennen, dass es sich nicht um Streuner handelt. Nun tragen wir sie eben täglich für eine Weile, gar kein Problem.

         

         

Nachdem wir beide Cat Cubes total zerfetzt hatten, stellte uns Mina einen kleinen Tunnel und ein grünes Nylonzelt zur Verfügung. Sie wollte sehen, ob Lucretia es mag. Ja – sofort. Sie setzte sich gleich rein und fühlte sich wohl. Lucretia mag solche leichten Konstruktionen, die es ihr ermöglichen, mit einem gewissen Schutz mitten im Geschehen zu sein.
Rodrigo sah nur die Bändel und begann, das Zelt zu zerlegen. Es hätte eine Lebensdauer von rund fünf Minuten gehabt, wenn Mina nicht entschieden hätte, dass das grüne Zelt das erste Gepäckstück in Lucretias Bagage für den Umzug sei.

          

In einem Mehrkatzenhaushalt sollten Häuschen und dergleichen sowieso immer zwei Ein- und Ausgänge haben, damit niemand in Bedrängnis gerät. Darüber hinaus eignen sich für harte Kerle wie uns Borgia-Boys eher Dinge aus stabilerem Material wie ordentlichem Karton. Beim Ausmisten und Sortieren von diversem Kram haben wir immer den allergrössten Spass, durch die Ansammlung Kartons zu pesen. Spass haben wir jedoch an vielen Dingen – und miteinander!

         

         

         

Herzliche Miaus,
Euer Cesare
         

mit Donna Lucretia
         

und Rodrigo Borgia
         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Montag, 03. Oktober 2016

Echte Rocker

Von romina-katzenhaus-freunde, 19:45

Hey miau Katzenfreunde!

Entschuldigt, dass Ihr nun gut zwei Wochen lang nichts mehr von uns gehört habt. Wir können den Computer leider nicht selbst bedienen, weil wir das Passwort noch nicht herausgefunden haben. Zufälliges über die Tastatur latschen ergab noch keinen Treffer.

         

Wir brauchen also Mina zum Tagebuchschreiben, aber sie war die letzten Tage sehr damit beschäftigt, sich die Ferien zu verdienen. Tante Corva befindet sich auf dem Weg zur Besserung, aber sie erwartet weiterhin erhöhte Aufmerksamkeit und Überwachung beim Fressen.
Wir Katzen hatten durch Minas Zustand – einem Pendeln zwischen Effizienz und Erschöpfung – wenig Einbussen, aber es ist Tatsache, dass Administration und Haushalt ins Hintertreffen gerieten.
Nun hat sie endlich Ferien, und was tut sie an ihrem ersten richtig freien Tag? Sie schläft bis halb 11! – OK, um 7 gab’s frisches Futter, saubere Klos und freien Zugang zum Balkon, aber dann pennte sie wie ein Stein weiter, obwohl wir das Schlafzimmer samt Bett in unsere wilden Verfolgungsjagden einbezogen. Danach halfen wir, die Küche aufzuräumen, wobei sich Cesare mit seinem übermässigen Interesse am Abfluss gern im Weg aufhielt.

         


Hier gleich eine wichtige Bemerkung an potentielle Interessenten: Ihr braucht einen guten Schlaf und müsst es lustig finden, wenn wir plötzlich wie die Verrückten über Bett oder Schreibtisch pesen – ganz egal, was ihr gerade tut. Aufregen bringt nichts, Erziehen versucht erst gar nicht. Wir sind ziemlich unbeeindruckt von den Wünschen anderer – egal, ob Zwei- oder Vierbeiner – und haben garantiert mehr Geduld und Ausdauer. Bleibt das Spiel fair, gewinnen die Borgia immer. Lasst uns, wie wir sind, und wir werden gemeinsam grosse Action und jede Menge Spass haben!
Wir sind echte Rocker. – Oh, Lucretia will sich von dieser Aussage distanzieren, aber ich sag Euch, Freunde, wenn sie sich auch nicht ganz so überdreht und respektlos gibt wie Cesare und ich, so hat sie es doch auch faustdick hinter den Ohren. Von Rowdies hat sie aber schnell genug und orientiert sich lieber an Crixus, der viel ruhiger und notfalls langsamer ist als wir.

        

         

Nun hat Mina also Ferien. Sie überlegte sich, welchen besonders sinnlosen Luxus sie sich gönnen könnte. Die Idee, ein 1000-Teile-Puzzle in Angriff zu nehmen, hätten wir unterstützt, aber sie wechselte einen nachdenklichen Blick zwischen der Packung und uns und legte die Packung in den Schrank zurück.

         

         

Nicht Puzzle, aber Konfetti haben wir bereits. Schon zweimal brachte Mina aus der Packerei ihres Arbeitgebers einen grossen Bogen Packpapier mit. Wir haben einen Riesenspass, mit dem raschelnden Papier zu spielen, uns zu verstecken, einzupacken, auszupacken und schliesslich Konfetti zu machen. Dass Mina dabei den Fernseher nicht mehr hört, spielt nur solange eine Rolle, bis sie merkt, dass wir mit dem Packpapier mehr Unterhaltung als die Flimmerkiste bieten – ha!

         

         

Ansonsten gibt es nichts Besonderes zu berichten. Wir sind putzmunter, strotzend vor Energie und Unternehmungslust, verhalten uns frech wie immer, sind heftig im Zahnwechsel – Cesare hatte eines Morgens ganze vier Fangzähne allein im Oberkiefer  – und geniessen das Leben, wie es ist. Unser Tag besteht aus futtern, spielen, trainieren, Tanten ärgern, Crixus verklopfen, chillen und gross werden. Zwischendurch lassen wir uns auch ganz gern ein Bisschen knuddeln und verwöhnen. Doch, doch, das auch. Aktuell dösen Cesare, Crixus und ich bei Mina aufm Sofa und passen auf, dass sie hier in unserem Tagebuch keinen "Gugus" verzapft.

         

         

Ein grosses Miau an alle!
Euer Rocker Rodrigo
         

Mit Punk Cesare
         

Und Luusmeitli Lucretia
         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Sonntag, 18. September 2016

Endlich die erste Impfung

Von romina-katzenhaus-freunde, 14:09

Hallo und Miau, liebe Tagebuch-Leser!

Die letzte Woche begann hart: wir alle mussten 12 Stunden fasten. Mina stand um 3 Uhr nachts extra nochmals auf, um uns Katzen zu fragen, ob wir jetzt noch was futtern möchten. Kurz darauf verschwand alles Essbare.
Wir fragten uns, was wohl auf uns zukäme. Na ja, machen wir es nicht spannender als es war: uns Borgia betraf die Geschichte nicht, wir mussten uns nur solidarisch mit Tante Corva geben, die am Montag einen Kliniktermin hatte. Als sie aufbrachen, bekamen wir volle Futternäpfe, und unser Alltag ging wie gewohnt weiter. Wir hatten übrigens die Abwesenheit von Futter ohne Murren und Betteln akzeptiert, so brav und tapfer sind wir!

         

         

Corva hat eine Krankheit (nichts Ansteckendes) und will nicht mehr recht fressen. Das muss sie aber unbedingt, um wieder gesund zu werden. Deswegen gibt es nun besonders schmackhaftes Zeug, wovon wir natürlich profitieren. La Rocca hat sich zum wahren Schlaraffenland entwickelt. Thunfisch, Leckerlis, Frischfleisch… herrlich!
Es scheint zu funktionieren: Tante Corva hat wieder mehr Appetit und scheint sich zu erholen. Wir Borgia sorgen auch dafür, dass sie in Schwung bleibt. Aktion und Reaktion bedeutet Leben! Zwar halten wir uns vor allem an unseren Freund Crixus, aber zwischendurch müssen auch die Tanten Agrippina und Corva etwas aufgescheucht werden.
Einmal rannte Agrippina in heller Panik kreuz und quer durch die Wohnung, und Mina seufzte: «Jungs, lasst sie doch in Ruhe.» Sie staunte nicht schlecht, als sie realisierte, dass ich die hartnäckige Verfolgerin war, nicht meine Brüder oder Crixus. Ja, zwischendurch kann ich ganz schön aufdrehen.
Dabei fällt mir ein: ich habe viel mit meiner Namensvetterin gemein. Sie soll wunderschön, kultiviert und nobel gewesen sein. Man hielt sie für sanftmütig und für ein Opfer von Rodrigos Machtplänen. Tatsächlich war sie halt auch eine Borgia und damit eine clevere, durchtriebene Intrigantin, wenn es die Situation erforderte.

         

         

Das Wetter war wechselhaft, und wir verbrachten die Nächte alle zusammen im Schlafzimmer. Mina ist immer ganz gerührt, wenn alle 6 Katzen von La Rocca friedlich zusammen sind. Verstreut, jeder hat sein Lieblingsplätzchen, aber ohne Stress auf kleinstem Raum. Das ist schon verblüffend, zumal meine Brüder manchmal wirklich nicht wissen, wie übermütig sie sich noch aufführen wollen.
Den Balkon besuchen wir immer noch oft und gern, auch wenn kein Sonnenbad drin liegt. Aber es ist uns wichtig, dem Wind zu lauschen und von der grossen Freiheit zu träumen. – Und ab und zu hat ein Falter Pech. Die Jagd macht unheimlich viel Spass, auch wenn man sich zu sechst gern mal in die Quere kommt.

         

         

Am Freitag, als Mina von der Arbeit kam, rumpelte sie mit zwei Transportboxen herum und versah sie mit frischen Bettchen. Neugierig, wie wir Borgia eben sind, gingen wir nachschauen und liessen uns prompt eine nach dem anderen auf die Boxen verteilen und einschliessen. Ohne Diskussion, ohne Theater – Mina hatte nur ein glückliches Lächeln im Gesicht, weil wir uns so stressfrei verladen liessen.
Diesmal mussten wir nicht lange auf die Frau Doktor warten. Meine Ohren wurden nochmals geputzt, und sie horchte lange und mit leicht besorgter Miene mein Herz ab. Bei der ersten Untersuchung war sie schon nicht ganz zufrieden gewesen. Nun ist es wahr: mein Herz macht ganz leise Geräusche, die es nicht machen sollte. Es muss nicht heissen, dass es mich irgendwann beeinträchtigen wird, aber es kann sein. Das Geräusch muss mein Leben lang im Auge bzw. im Ohr behalten werden.
Dann gab es einen Stich in die hintere Region und einen in den Nacken. Ich hatte keinen Spass an diesen Aktionen, fand es aber auch nicht schlimm.
Einmal musste Frau Doktor das Zimmer verlassen, und weil ich nicht gern festgehalten werde, lockerte Mina den Griff in Erwartung, ich würde in die Box steigen. Stattdessen drängte ich zu meinen Brüdern, die zusammen in einer grösseren Box sassen. Mina fand das interessant, ich musste trotzdem in meiner Box warten.



Cesare fand das Prozedere ganz schrecklich. Bei ihm wurde ein kleiner Nabelbruch festgestellt, der bei seiner Kastration behoben werden muss. Bis dahin bestünde keine Gefahr. Nach der Impfung war er stinksauer. Während Frau Doktor den Chip vorbereitete, warf er Mina über die Schulter einen Blick zu, der ihr sehr imponierte. «Es reicht», drückte er damit ganz deutlich aus.  Aber auch er musste noch den Chip einstecken.



Ganz anders verhielt sich Rodrigo. Er schnurrte die ganze Zeit, tretelte den Behandlungstisch und wand sich wohlig unter Minas sanftem Kraulen. Die Untersuchung sowie die beiden Einstiche nahm er kaum zur Kenntnis. Er war in seinem Element und fand es grossartig, im Mittelpunkt zu stehen. Mina und Frau Doktor schauten sich an und grinsten. So ein Charmeur, der seine Fassung auch angesichts spitzer Nadeln und Ohrenstäbchen nicht verliert, ist eine Seltenheit.

         

Wir waren anschliessend ein Bisschen müde und mussten uns ausruhen.

         

         

Aber am Samstagabend veranstalteten wir wieder die gewohnte Action.

Herzliches Miau,
Eure Lucretia
         

Mit Rodrigo
         

Und Cesare
         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Sonntag, 11. September 2016

Ausgeschnupft!

Von romina-katzenhaus-freunde, 17:52

Hallo miau Katzenfreunde!

Schon wieder ist eine Woche um. Ich, Cesare, berichte Euch gern einige Highlights der letzten Tage.
Das Wichtigste zuerst: uns geht’s prächtig! Medis und Schnupfen sind seit einigen Tagen Vergangenheit! Das bedeutet rotzfreies Spielen und Toben und keine Missverständnisse mehr mit den grossen Katzen. Einmal habe ich Tante Corva mit einem freundlichen Näseln begrüssen wollen, doch ich musste plötzlich niesen, und sie pfefferte mir umgehend eine schallende Ohrfeige.  Hab doch nicht gefaucht, ich war eben verschnupft!
Was keiner für möglich gehalten hätte: wir geben jetzt noch mehr Gas!

         


         

Vor einigen Tagen hat Mina eine grosse Futterspende für die Streunerkatzen eines italienischen Park zusammen gestellt, dabei ist eine Menge Karton angefallen, was sie - zusammen mit übrigem Altpapier - in einer grossen Kiste sammelte. Wir haben fleissig geholfen. Weil wir so einen Riesen-Plausch damit haben, steht die Kiste Altpapier noch nicht in der Garage, sondern mitten in der Bibliothek.  Es sind nur die Fotos von Lucretia halbwegs brauchbar geworden. Rodrigo und ich wühlten zu sehr oder sprangen rein und raus, da kam der Fotoapparat nicht mehr mit.
Einmal sass Onkel Crixus verträumt in der Altpapierkiste und dachte nichts Böses. Ich pirschte mich an und sprang ihm in hohem Bogen auf den Rücken. Crixus erschrak fürchterlich und hatte einen Moment lang echt Schiss vor mir.

         

         

Am Freitag stellte ich meine Unerschrockenheit unter den ultimativen Beweis: kein Pflegi sei je so frech zum Staubsauger gewesen wie ich! Sobald er in meine Nähe kam, hüpfte ich und schlug auf ihn ein, und wenn er sich entfernte, schlich ich hinterher, um wieder anzugreifen.
Wenn man bedenkt, wie zurückhaltend uns misstrauisch ich anfangs gewesen war, habe ich von uns Borgia die grösste Wandlung vollzogen. Ich bin ein ebenso unbändiger Wirbelwind wie Rodrigo – frech, mutig, ausdauernd und – wenn der Zeitpunkt stimmt – extrem verschmust.
 
         

Heute früh mussten wir auf die Waage, wobei ich mich ziemlich anstellte, denn ich wollte nur spielen und raufen und mochte keinen Moment lang stillsitzen. Letztlich gelang es Mina, die Anzeige abzulesen. Leider nicht nur aus Interesse, sondern weil die zweite Wurmkur anstand. Pfui, wie eklig! Aber im Grunde keine grössere Sache.
Zur Ablenkung und Wiedergutmachung kriegten wir ein Katzenspielzeug aus der Neuen Welt: einen American Cat Cube! Die Farbe ist furchtbar, aber wir haben total viel Spass damit. Vor allem wir Kater nutzen den Stoff-Würfel als Mini-Arena, wo wir uns ordentlich fetzen. Wer aus dem Würfel fällt, hat verloren, und die nächste Runde beginnt.

       
  

         

Inzwischen verbringen wir den heissen Sonntagnachmittag, wie es sich gehört: wir faulenzen.

         

         

Nächste Woche sollen wir geimpft werden, da wir endlich ganz gesund sind. Lucretia wird Euch berichten. Bis dahin – habt Spass und geniesst den Rest des Sommers!

         

         

Liebe Miaus,
Euer Cesare Borgia
         

Mit Donna Lucretia
         

Und Rodrigo
         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Montag, 05. September 2016

rotzfrech

Von romina-katzenhaus-freunde, 21:48

Halli hallo Katzenfreunde!

Heute möchte ich, Rodrigo, ein Bisschen was aus unserem Alltag in La Rocca erzählen. Der Schnupfen ist leider trotz Medizin nicht besser geworden. Cesare war zeitweise eine echte Schleimschleuder!

Seit fast einer Woche haben wir ein anderes Medi, und tatsächlich rotzen wir immer weniger. Bei Lucretia und mir ist es fast ganz ausgestanden, und Cesare kann nun wieder an Dingen schnüffeln, ohne niesen zu müssen. Ich nehme die Tabletten übrigens freiwillig, wie ein Leckerli – ha! Da staunt ihr, was?

            

         

Ansonsten ist aber alles in bester Ordnung, wir haben Appetit und sind topfit! Zwei- dreimal am Tag packt uns der Übermut so richtig, und wir pesen wie die Verrückten durch La Rocca. Dann "kübelt, rasselt, trommelt und poltert" es allerorts. Onkel Crixus macht lustig mit, kommt uns aber kaum hinterher.  Täglich hecken wir was Neues aus oder erweitern unsere Fähigkeiten. Vor einigen Tagen haben wir herausgefunden, dass wir auf die Küchenkombination springen können und erziehen Mina damit zur Ordnung. Alles halbwegs Essbare muss sicher verstaut werden. Nicht, dass wir zu wenig Futter kriegen würden, aber sogar Schafe wissen, dass das Gras jenseits des Zauns grüner ist.

Wir sind ein fröhliches Trio, an allem interessiert und für jeden Blödsinn zu haben. Vor allem Cesare und ich. Donna Lucretia macht gern einen auf Diva und dreht ihr eigenes Ding. Sie rauft ganz ordentlich und spielt mit uns. Sie kann sich aber auch allein prima amüsieren, und ihren nächtlichen Schlafplatz hat sie sich im Wohnzimmer eingerichtet. Cesare und ich verbringen den Grossteil der Nacht im Bett. Corva und Agrippina fühlen sich dadurch manchmal etwas gestört, aber sollen sich mal nicht so anstellen, die Tanten! Wir haben doch alle genug Platz, auch wenn Onkel Crixus später noch dazu stösst!


         

Was die Knuddelei betrifft, sind Cesare und ich absolute Schmusebacken und fordern Körperkontakt oft und aktiv ein. Wir sitzen, liegen und stehen auch fürs Leben gern im Weg rum, wenn Mina etwas Anderes tun will, als in den Computer zu glotzen. Und selbst dann machen wir es uns manchmal auf der Tastatur gemütlich. Meinetwegen hat sie im Internet zwei Paar Hosen bestellt, statt nur einem Paar. Nicht schlimm, die Menschen wechseln ja dauernd ihre Felle, die halten nicht lange.

Als sie sich vorhin ein kaltes Plättchen fürs Abendessen zubereiten wollte, kletterte Cesare unermüdlich auf die Kombination, um gleich wieder auf den Boden gestellt zu werden. Wir anderen Katzen schlossen Wetten ab, wer den längeren Atem hätte. Das Ergebnis war enttäuschend: ein Bällchen aus der Küche zu werfen, um dann blöd grinsend hinter Cesare die Türe zu schliessen, um sich in aller Seelenruhe das Essen zuzubereiten, stellt eine Verletzung der Spielregeln dar. Mina ist disqualifiziert, jawohl!

 
         


         

Normalerweise ist Cesare nicht ganz so aufdringlich wie ich. Wenn ich Aufmerksamkeit brauche, habe ich überhaupt keine Hemmungen. Ich drängle dann auch problemlos alle anderen weg und verhalte mich – ganz ohne jede Aggression – rotzfrech. Kann ja nix dafür, wenn alle anderen aus Zucker sind und sich so einfach die Butter vom Brot nehmen lassen.

Minas Papa ist heute fast verzweifelt, weil er mit allen spielen und Leckerlis gerecht verteilen wollte, aber ich schaffte es irgendwie, überall gleichzeitig zu sein. Minas Katzen sind einfach zu brav, und unter uns Borgia bin ich auch nicht aus purem Zufall der Grösste. Mein unbändiges Temperament hilft mir, mich durchzusetzen. Dabei denke ich nie was Böses. Wenn meine Geschwister mich spielerisch angreifen oder die Tanten hier wirklich mal gehässig auf mich reagieren, falle ich aus allen Wolken.  Man muss nicht stark oder aggro sein, man muss nur schneller und schlauer sein. An letzterem arbeite ich noch.

           

Cesare ist eher der Typ, der ganz nah an Mina rückt und sie so lange anstarrt, bis sie ihn bemerkt und streichelt – und nie mehr aufhört. Lucretia mag manchmal überhaupt nicht angefasst werden und manchmal geniesst sie es hingebungsvoll. Ich sag ja: Diva!

Tante Agrippina ist genauso kapriziert, vielleicht toleriert sie Lucretia deshalb. Wir Jungs jedenfalls dürften ja nicht einmal daran denken, mit Tante Agrippina die Tundra-Kiste zu teilen!  Die Tundra-Kiste ist ein grosser Plastikbehälter auf dem Balkon, wo wohl irgendwann mal irgendwas gepflanzt worden war, was aber nie gewachsen ist, also im Grunde ist es eine Kiste voll Dreck. Erde. Nein, wir pinkeln da nicht rein, wir schlafen da gern. Alle Katzen lieben diese Kiste, und wir wechseln uns friedlich ab, es gibt ja mehrere kühle und angenehme Plätzchen draussen.

           

         

Bis zum nächsten Mal,

Euer Rodrigo Borgia

           

Mit Bruder Cesare und

         

 

Diva Lucretia

           


[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Samstag, 27. August 2016

Dampfbad und Sonnenbad

Von romina-katzenhaus-freunde, 20:30

Miau miau, Katzenfreunde!

«Wie kann man im Hochsommer bei 30° Schnupfen haben!?» – Diese Frage stellte uns Mina zum letzten Mal vor zwei Tagen – in leicht vorwurfsvollem Tonfall. Schadenfreude liegt uns fern, nur so viel: seit gestern fragt sie sich das selbst, es geht ihr ziemlich mies. Zu viert halten wir nun unsere Nasen in wohltuende Dämpfe.
Unsere Antibiotika-Kur ist vorbei, und wir sind eigentlich topfit und für jeden Spass haben. Nur der Schnupfen ist noch nicht ganz ausgestanden, aber wie erwähnt: wir arbeiten daran.

Die Hitze ist das andere grosse Thema. Sie macht sogar drei unternehmungslustige Katzen-Kids tagsüber allzu träge. Wir suchen uns schattige Plätzchen, vorzugsweise auf dem Balkon, und dort faulenzen wir einfach, bis es wieder kühler wird.

         

         

Das bedeutet logischerweise, dass das ganze Rambazamba auf die Nacht verlegt wird – irgendwohin müssen wir ja mit unserer ganzen Energie! – Und wieso nicht unter Minas Bettdecke für einen ordentlichen Katerkampf?
Wir finden es auch ganz witzig, die anderen Katzen in La Rocca zu triezen. Crixus lässt sich ja einiges gefallen, aber Tante Corva federt umgehend zurück!

         

         

Cesare ist mächtig auf den Geschmack gekommen und liebt es nun total, gestreichelt zu werden.  Er gerät dann ganz ausser sich und fängt eifrig an, die Hand abzulecken. Da er kein Hund ist, sollte er damit aufhören und einfach nur geniessen lernen. Auch ich, Lucretia, finde nun mehr Gefallen daran, und wenn ich gerade nichts Besseres zu tun weiss, lasse ich mich auch gern mal einen Moment schnurrend verwöhnen.
Meine Brüder sind aber wesentlich bedürftiger als ich und suchen die Flattiererei geradezu. Rodrigo ist zeitweise sehr aufdringlich und kann eine echte Klette sein. Wir warten eigentlich nur darauf, bis sich Mina mal seinetwegen der Länge nach hinlegt, denn er rennt ihr gern von hinten zwischen die Füsse. Zwei-dreimal hatte er selbst Pech, aber er scheint es noch lustig zu finden, auf dem Fuss zu reiten.  Zu seinem Glück herrscht in La Rocca ein Schuhtrageverbot.

         

         
 
Letzte Woche kam Mina meistens erst am Abend nach Hause, damit wir aber weder auf frisches Futter, noch auf Spass und Abwechslung am Mittag verzichten mussten, besuchten uns ihre Eltern. Die Leckerlis sitzen bei ihnen viel lockerer als bei Mina. Kann von mir aus so weitergehen. Wir sind nämlich kleine Schleckmäulchen.

Was Spielsachen betrifft, können wir uns für fast alles begeistern. Was man rupfen und zerlegen kann, rupfen und zerlegen wir mit grosser Hingabe. Deshalb kriegen wir möglichst nur stabiles und natürliches Zeug. Richtige Action geht mit Pingpong- und Rasselbällchen ab. Da macht sogar Mina gern mit, aber nur mitten in der Nacht. Tagsüber nimmt sie seltsamerweise keine Notiz davon.
 
         

         

         

Es heisst, wir dürften an dieser Stelle ein paar Wünsche an die Zukunft richten.
Weil wir den Grossteil unseres jungen Lebens auf dem Bauernhof verbracht haben, bestehen wir im neuen Zuhause auf Freigang – oder gesicherten Freigang – mit Katzentürchen in verkehrsarmer Gegend.
Rodrigo braucht unbedingt Menschen, die viel Zeit für ihn haben und sich nicht nerven, wenn er seine klettenhaften Anwandlungen hat. Kinder, die schon wissen, wie man mit Katzen umgeht, wären kein Problem für mich und meinen Brüdern sogar willkommen.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich mein ganzes Leben mit Rodrigo verbringen möchte. Er ist nicht nur Menschen gegenüber intensiv, sondern auch Katzen gegenüber. Seine neuen Kumpels sollten also in sich gefestigt sein, um sich von seinem Temperament nicht einschüchtern zu lassen, aber auch nicht zu dominant, sonst könnte das später Ärger geben.
Alleine leben möchte keiner von uns. Nur wenn es im neuen Zuhause schon coole Katzen gibt, kann man uns auch einzeln haben.

         

         

Es wird aber noch eine Weile dauern, ehe wir über einen Umzug nachdenken können, denn es gibt keine Impfung mit Schnupfen… drückt uns die Daumen, dass der weiterhin abklingt und man uns bald nicht mehr rüsseln und schnauben hört!

Herzliches Miau,
Eure Lucretia Borgia
         

Mit Rodrigo und
         

Cesare
         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Samstag, 20. August 2016

die Borgia erobern La Rocca

Von romina-katzenhaus-freunde, 17:25

Ein herzliches Miau in die Runde!

Wir sind die Borgia – Lucretia, Rodrigo und ich: Cesare.

         

         

Am letzten Samstag verliessen wir unseren Hof, wo wir geboren wurden. Es war ein Paradies mit Schattenseiten, aber alles, was wir kannten. Entsprechend skeptisch standen wir dem Abenteuer eines Umzugs gegenüber. Na gut, das ist untertrieben. Wir waren derart ausser uns, dass wir uns in den Transportboxen komplett einsauten – mit allem, was unsere Körper hergaben.
Als wir Mina, unsere neue Kammerdienerin, das erste Mal sahen, sahen wir sie mit angehaltenem Atem und verkniffenem Gesicht. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als eine Pestmaske, während sie uns von den Boxen unserer Retterin in ihre eigene umsetzte.

Nach einer kurzen Wegstrecke in einer schaukelnden Kutsche erreichten wir die Festung La Rocca. Dort mussten wir nicht gerade baden, wurden aber mit vielen nassen Papiertüchern notdürftig gewaschen. Lucretia ging es so mies, dass sie sich kaum wehrte. Rodrigo fand das alles total aufregend, und ich fauchte und schlug um mich.

         

         

Am schnellsten lebte sich Rodrigo ein. Schon am zweiten Tag kletterte er auf Minas Knie, um Köpfchen zu geben.  Er untersuchte alle Spielsachen, probierte sie aus und hatte grossen Spass damit. Ich wartete ab und lernte aus Rodrigos Erfahrungen. Alles war toll und spannend, und allmählich fand ich auch Gefallen an den Bällchen, Mäuschen und Kugelbahnen.
Die ersten zwei Tage schaute uns Lucretia nur zu, denn sie hatte Bauchweh und schlimm Durchfall. Die Wurmkur am Sonntag schlug voll ein, und einige Stunden danach fühlte sie sich schon deutlich besser. Fortan ging es steil bergauf mit ihr, und schon sehr bald zeigte sie divenhafte Tendenzen.

         

Am Montag mussten wir wieder mit der Kutsche reisen. Es ging zum Tierarzt. Wir mussten unheimlich lange warten, insgesamt dauerte unser Ausflug fast zwei Stunden, und Mina platzte vor Stolz, weil wir nicht mal eine Bremsspur in den Boxen hinterliessen.
Uns wurde Blut abgenommen, wir kriegten ein Medikament gegen den Schnupfen, und dann fand die Tierärztin noch einige Parasiten. - Flöhe, Ohrmilben, diverse Würmer gibt es auf unserem Geburtshof gratis zum Mitnehmen. Wir hatten auch vor Minas persönlichen Favoriten, den Giardien, nicht Halt gemacht.
Diese beschäftigten Mina die nächste Zeit, und wir mussten für ein paar Stunden in einen Hasenauslauf in die Stube ziehen, während unser Zimmer in La Rocca, die Bibliothek, gründlich gereinigt und desinfiziert wurde. Die grossen Katzen schlichen um uns herum, und wir knüpften bereits zaghaft Freundschaft.

         

Indes wurden auch gegen unseren Schnupfen schwere Geschütze aufgefahren: schon seit unserem Einzug stand abwechselnd eine heisse Schale mit Salbeitee und Nasobol in einer Transportbox in der Bibliothek, damit wir gesunde Dämpfe einatmeten, wir uns aber nicht verbrühen konnten. Eine Transportbox auf diese Weise benutzt, ist uns wesentlich sympathischer, als wenn wir darin reisen müssen.
Weitaus ärgerlicher finden wir das Antibiotika. Dreimal am Tag – dreimal am Tag, und ich wiederhole noch einmal: dreimal am Tag! - drückt sie uns die Tropfen ins Maul.
Rodrigo macht das nichts aus, und ich stelle es mir auch jedesmal schlimmer vor als es dann letztlich ist, aber Lucretia hasst die Prozedur und versucht auch immer, Reissaus zu nehmen. Es macht Mina etwas traurig, dass das Freunschaftschliessen mit ihr offenbar noch warten muss, bis die Medikation vorbei ist. Gesundheit geht nun einmal vor. Wichtiger ist, dass sie inzwischen richtig fit ist. Sie verteidigt die ergatterten Spielmäuschen und weicht auch keiner Rauferei mit Rodrigo und mir aus.
Auch gewichtsmässig haben wir alle in der Woche in La Rocca mächtig zugelegt. Kein Wunder, es steht immer viel mehr Futter zur Verfügung als wir verputzen können.

         

         

Die Nacht auf Mittwoch war sehr unruhig, aber wir sahen ja nicht, was vor sich ging. Die grossen Katzen, die machmal zum Klatschen und Tratschen an die Gittertür kommen, erzählten uns später, was los gewesen war:
Morgens um zwei suchte Mina nach einer gar lästig surrenden Mücke. Corva half ihr dabei, fand anstelle der Mücke aber eine grosse, schwarze Spinne im Schlafzimmer am Vorhang.  Diese ins Freie zu befördern, stellte für Mina eine kaum zu bewältigende Herausforderung dar – nicht, weil dieses Spinnentier aussergwöhnlich schnell oder wehrhaft gewesen wäre, Mina hatte ganz einfach Schiss.  All unsere Parasiten hält sie anscheinend für weniger problematisch und eklig als eine einzelne, harmlose Spinne! Sie deshalb zu töten oder schlichtweg zu ignorieren ging jedoch auch nicht. Irgendwann hatte sie doch genug Mut zusammengekratzt, um den ungebetenen Gast einzufangen und unbeschadet aus dem Fenster zu werfen.
Nachdem wir dies gehört hatten, konnten wir es erst recht nicht mehr abwarten, die Bibliothek zu verlassen, um am allgemeinen Geschehen von La Rocca teilzuhaben. Wir Bauernhofbüsi hätten Mina und ihren drei verweichlichten Stubenhöcks schon gezeigt, wie man da, wo wir herkommen, mit Spinnen verfahren! Sie sind zwar etwas bitter, aber den Spass hätten wir uns nicht entgehen lassen.

         


         

Weil wir uns in so kurzer Zeit prächtig erholt haben und absolut sauber sind, wurde die Quarantäne am Donnerstagabend aufgehoben.  Sofort inspizierten wir die ganze Festung, probierten die anderen Klos aus und fanden grossen Gefallen an den vielen Spielsachen überall. Wir sind auch oft auf dem Balkon, geniessen die Aussicht und spielen im Gestrüpp. Ja, nun... La Rocca ist nicht gerade die Engelsburg, aber als vorläufige Residenz ganz passabel.

Bis zum nächsten Mal -

Euer Cesare Borgia
         

mit Donna Lucretia
         

und Rodrigo
         

[Kommentare (0) | Kommentar erstellen | Permalink]


Kostenloses Blog bei Beeplog.de

Die auf Weblogs sichtbaren Daten und Inhalte stammen von
Privatpersonen. Beepworld ist hierfür nicht verantwortlich.