Eintrag & Kommentare

Hobbygärtner

Von romina-katzenhaus-freunde, 17.04.2017, 13:08

Howdy Katzenfreunde

Zunächst bitte ich um ein kurzes Gedenkschnurren für meine frühere Gefährtin Bunny. Sie und Carmen hatten so lange und tapfer gekämpft, wir hätten ihnen von Herzen ein Happy End gewünscht. - Nun leuchtet neues Sternchen am Himmel.


Ich hoffe, Ihr habt Euch um mich keine Sorgen gemacht, weil ich mich länger nicht mehr gemeldet habe. Wisst Ihr, den Drucker beherrsche ich ja schon ziemlich gut, aber der Computer ist mit einem Passwort geschützt. Das heisst, ich brauche Mina fürs Tagebuch, aber die ist seit Wochen furchtbar beschäftigt und war an ganzen zwei Wochenenden nicht mal zu Hause.  Zwar sind wir von ihrer Familie bestens versorgt und unterhalten worden, aber ausser Mina kennt halt keiner das Passwort.



Aber jetzt ist es soweit! Ja, endlich bequemt sie sich dazu, von meinen grossen Abenteuern zu berichten, endlich! – Äh… welche Abenteuer? Na ja, also, da war diese Geschichte mit dem… und dann, als ich todesmutig… wäre da nicht der gefährliche… und dann jenes Mal, als wir nur knapp…
Nun, im Grunde verlief die letzte Zeit denkbar friedlich, faul und gesittet.

         

Aber ist es nicht typisch Mensch, dass er lieber von Action und Drama berichtet, als zu beschreiben, wie sich eine zufriedene Katze auf dem Bett räkelt, artig das Klo benutzt, kontemplativ eine Wand anstarrt, sich gierig über einen vollen Napf Katzen-Thunfisch hermacht (und diesen postwendend wieder erbricht), Fellpflege betreibt, im Weg rum steht... ?
Ja, ich gebe zu, das ist nicht der Stoff, wofür man Kinoeintritt bezahlen würde. Aber wisst Ihr was? Ich bin froh, dass nichts passiert ist, worüber man einen Blockbuster machen könnte.

Trotzdem war ich ja nicht untätig. Weil Mina so viel zu tun hat, helfe ich, wo ich nur kann!  Gerade heute früh sass ich beim Reinigen der Katzenklos mit in der Badewanne, und gelegentliche Spritzer fand ich eher lustig als erschreckend. Wasser finde ich eh faszinierend. Neulich Abend blieb ich so hartnäckig im Lavabo liegen, dass Mina das Wasser richtig aufdrehte. Ihr brannte bereits der Mund von der Zahnpasta, sie wollte dringend spülen, aber ich blieb einfach liegen. Obwohl das Wasser meine Flanke, Pfoten und meinen Schwanz zunehmend nässte, blieb ich stur und schaute sie trotzig an. Schliesslich beendete sie ihre Katzenwäsche in der Küche.
Ach ja, ich wollte eigentlich von meiner helfenden Pfote erzählen: Probeliegen nach dem Wechsel des Bettzeugs, beim Staubsaugen aufpassen, dass keine Spielmäuse verschwinden... Auch in der Küche sehe ich stets nach dem Rechten.

         

An einem herrlichen Sonnentag kümmerte sich Mina endlich um den Balkon. Sie entsorgte die Pflanzen, die den Winter nicht überstanden hatten, räumte auf und schleppte einen neuen, grossen Bambus an.

         

Dann bereitete sie unsere Miniwiesen und das Hochbeet vor. Sie säte und glättete die Erde. Ich machte Löcher rein. Erst dachte sie, ich würde in die frische Erde pieseln wollen und hob drohend die Giesskanne. Aber ich wollte nur Wohnungen für Mäuse vorbereiten. In die Erde gehören nun einmal Löcher, vor denen man als Katze dann sitzen und lauern kann! Mina weiss das nicht, ihre Wohnungskatzen sassen noch nie vor einem Mausloch. Sie glättete die Erde wieder, doch ich bestand auf die Löcher.
Schlussendlich sah sie ein, dass mein Konzept besser war: «Na gut, ich mach das eh nur für euch», seufzte sie. «Und wenn ihr einen Acker haben wollt, dann sollt ihr einen Acker haben!» Warum denn nicht gleich so?!
Man kann nicht nur Hunde erziehen. Mit ganz viel Geduld geht das auch mit Menschen!

         

Ich liebe Taschen aller Art! Normalerweise liegen keine herum, weil sich Katzen gern verheddern und in Panik geraten – oder Schlimmeres. Unter Aufsicht ist es aber in Ordnung, beim Packen und Auspacken zu helfen oder eine Papiertasche zu schreddern. Sind die Henkel durchgeschnitten, ist das ein ungefährlicher Spass. Also, ungefährlich für Katzen. Wenn Mensch voller Spannung spät am Abend einen Gruselfilm schaut, und Katze urplötzlich in diese Papiertüte springt, kann man eine lustige Kettenreaktion beobachten.

         

         


         

Vor einer Weile waren wir wieder beim Onkel Doktor. Crixus kam mit, um eine Impfung einzustecken, er hatte aber noch mehr Schiss als ich. Die Helden unterwegs! – Ich war beim Augencheck. Es ist längst nicht mehr so schlimm wie auch schon, aber immer noch ein Auf und Ab. Wir haben eine neue Salbe ausprobiert, aber schnell wieder abgesetzt. Sie schien alles noch schlimmer zu machen. Jetzt ist’s wieder fast gut, ich brauche aktuell keine Salbe. Ist aber sicher nur eine Frage der Zeit.

Trotzdem bin ich ein fröhlicher, unternehmungslustiger Kerl, und manchmal auch etwas frech. Ich kann es nicht lassen, hin und wieder die anderen Katzen hier zu erschrecken. Springe ich Crixus unverhofft an, entsteht daraus eine lustige Balgerei oder ein heisses Rennen. Wir gurren wie Tauben auf Speed und rumpeln durch die Bude.  Die Tanten hingegen machen ein Riesendrama und ziehen sich dann beleidigt zurück. Herrje, ich will doch nur spielen.

         

Habe ich schon erzählt, dass ich die Katzenklappe verstanden habe? Zuerst kratze ich immer ein paar Mal, bis mir einfällt, dass ich ja einfach durchschlüpfen kann.
Einen erneuten Ausflug ins Treppenhaus haben wir auch unternommen, Mina und ich. Diesmal hatte ich keine Angst mehr, aber ich war ziemlich enttäuscht, keinen Ausgang ins Freie gefunden zu haben, obwohl ich alles genau untersuchte. So liess ich mich dann auch problemlos in die Wohnung zurückbegleiten. Hauptsache, wir haben den Balkon mit dem Hochbeet… dem Hochacker, besser gesagt, einigen Graskisten und Bäumchen, frischer Luft und einem netten Ausblick.
In der grossen Tanne gegenüber ist nun eine Menge los. Die verschiedenen Vogelfamilien, die dort wohnen, sind sehr beschäftigt, und es macht Spass, ihnen zuzusehen und dem Gezeter zu lauschen, wenn Herr Vogel nach Meinung von Frau Vogel das Nest nicht dekorativ genug gestaltet hat.
Manchmal fliegen zwei Krähen ganz nah am Balkonnetz vorbei. Da ducken wir uns alle sicherheitshalber.

         

Am späten Abend hört man manchmal Katzen bei Grenzstreitigkeiten. Crixus rennt gleich in die sichere Wohnung zurück. Corva will nach dem Rechten sehen und versucht, mit gestrecktem Hals die Kontrahenten im Gebüsch auszumachen. Sie ist schliesslich zuständig für Recht und Gesetz in La Rocca. Agrippina ist es natürlich völlig wurscht, was die tun, solange die nur bleiben, wo sie sind – nämlich weit weg, und ich bin einfach neugierig und an allem interessiert.

Das wär’s im Moment von mir. Nächstes Mal zeige ich Euch mein hübsches Halsbändchen, woran ich mich schon recht gut gewöhnt habe.

Herzliches Miau,
Euer Benji-Boy

         


Anonym(Gast), 01.05.2017, 20:39

Benji, du bist einfach zum knuddeln und liebhaben, wer kann dir deinen Schabernack nicht verzeihen.

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