Endlich die erste Impfung

Von romina-katzenhaus-freunde, 18.09.2016, 14:09

Hallo und Miau, liebe Tagebuch-Leser!

Die letzte Woche begann hart: wir alle mussten 12 Stunden fasten. Mina stand um 3 Uhr nachts extra nochmals auf, um uns Katzen zu fragen, ob wir jetzt noch was futtern möchten. Kurz darauf verschwand alles Essbare.
Wir fragten uns, was wohl auf uns zukäme. Na ja, machen wir es nicht spannender als es war: uns Borgia betraf die Geschichte nicht, wir mussten uns nur solidarisch mit Tante Corva geben, die am Montag einen Kliniktermin hatte. Als sie aufbrachen, bekamen wir volle Futternäpfe, und unser Alltag ging wie gewohnt weiter. Wir hatten übrigens die Abwesenheit von Futter ohne Murren und Betteln akzeptiert, so brav und tapfer sind wir!

         

         

Corva hat eine Krankheit (nichts Ansteckendes) und will nicht mehr recht fressen. Das muss sie aber unbedingt, um wieder gesund zu werden. Deswegen gibt es nun besonders schmackhaftes Zeug, wovon wir natürlich profitieren. La Rocca hat sich zum wahren Schlaraffenland entwickelt. Thunfisch, Leckerlis, Frischfleisch… herrlich!
Es scheint zu funktionieren: Tante Corva hat wieder mehr Appetit und scheint sich zu erholen. Wir Borgia sorgen auch dafür, dass sie in Schwung bleibt. Aktion und Reaktion bedeutet Leben! Zwar halten wir uns vor allem an unseren Freund Crixus, aber zwischendurch müssen auch die Tanten Agrippina und Corva etwas aufgescheucht werden.
Einmal rannte Agrippina in heller Panik kreuz und quer durch die Wohnung, und Mina seufzte: «Jungs, lasst sie doch in Ruhe.» Sie staunte nicht schlecht, als sie realisierte, dass ich die hartnäckige Verfolgerin war, nicht meine Brüder oder Crixus. Ja, zwischendurch kann ich ganz schön aufdrehen.
Dabei fällt mir ein: ich habe viel mit meiner Namensvetterin gemein. Sie soll wunderschön, kultiviert und nobel gewesen sein. Man hielt sie für sanftmütig und für ein Opfer von Rodrigos Machtplänen. Tatsächlich war sie halt auch eine Borgia und damit eine clevere, durchtriebene Intrigantin, wenn es die Situation erforderte.

         

         

Das Wetter war wechselhaft, und wir verbrachten die Nächte alle zusammen im Schlafzimmer. Mina ist immer ganz gerührt, wenn alle 6 Katzen von La Rocca friedlich zusammen sind. Verstreut, jeder hat sein Lieblingsplätzchen, aber ohne Stress auf kleinstem Raum. Das ist schon verblüffend, zumal meine Brüder manchmal wirklich nicht wissen, wie übermütig sie sich noch aufführen wollen.
Den Balkon besuchen wir immer noch oft und gern, auch wenn kein Sonnenbad drin liegt. Aber es ist uns wichtig, dem Wind zu lauschen und von der grossen Freiheit zu träumen. – Und ab und zu hat ein Falter Pech. Die Jagd macht unheimlich viel Spass, auch wenn man sich zu sechst gern mal in die Quere kommt.

         

         

Am Freitag, als Mina von der Arbeit kam, rumpelte sie mit zwei Transportboxen herum und versah sie mit frischen Bettchen. Neugierig, wie wir Borgia eben sind, gingen wir nachschauen und liessen uns prompt eine nach dem anderen auf die Boxen verteilen und einschliessen. Ohne Diskussion, ohne Theater – Mina hatte nur ein glückliches Lächeln im Gesicht, weil wir uns so stressfrei verladen liessen.
Diesmal mussten wir nicht lange auf die Frau Doktor warten. Meine Ohren wurden nochmals geputzt, und sie horchte lange und mit leicht besorgter Miene mein Herz ab. Bei der ersten Untersuchung war sie schon nicht ganz zufrieden gewesen. Nun ist es wahr: mein Herz macht ganz leise Geräusche, die es nicht machen sollte. Es muss nicht heissen, dass es mich irgendwann beeinträchtigen wird, aber es kann sein. Das Geräusch muss mein Leben lang im Auge bzw. im Ohr behalten werden.
Dann gab es einen Stich in die hintere Region und einen in den Nacken. Ich hatte keinen Spass an diesen Aktionen, fand es aber auch nicht schlimm.
Einmal musste Frau Doktor das Zimmer verlassen, und weil ich nicht gern festgehalten werde, lockerte Mina den Griff in Erwartung, ich würde in die Box steigen. Stattdessen drängte ich zu meinen Brüdern, die zusammen in einer grösseren Box sassen. Mina fand das interessant, ich musste trotzdem in meiner Box warten.



Cesare fand das Prozedere ganz schrecklich. Bei ihm wurde ein kleiner Nabelbruch festgestellt, der bei seiner Kastration behoben werden muss. Bis dahin bestünde keine Gefahr. Nach der Impfung war er stinksauer. Während Frau Doktor den Chip vorbereitete, warf er Mina über die Schulter einen Blick zu, der ihr sehr imponierte. «Es reicht», drückte er damit ganz deutlich aus.  Aber auch er musste noch den Chip einstecken.



Ganz anders verhielt sich Rodrigo. Er schnurrte die ganze Zeit, tretelte den Behandlungstisch und wand sich wohlig unter Minas sanftem Kraulen. Die Untersuchung sowie die beiden Einstiche nahm er kaum zur Kenntnis. Er war in seinem Element und fand es grossartig, im Mittelpunkt zu stehen. Mina und Frau Doktor schauten sich an und grinsten. So ein Charmeur, der seine Fassung auch angesichts spitzer Nadeln und Ohrenstäbchen nicht verliert, ist eine Seltenheit.

         

Wir waren anschliessend ein Bisschen müde und mussten uns ausruhen.

         

         

Aber am Samstagabend veranstalteten wir wieder die gewohnte Action.

Herzliches Miau,
Eure Lucretia
         

Mit Rodrigo
         

Und Cesare
         

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