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Samstag, 06. August 2016

Irgendwie doch Helden

Von romina-katzenhaus-freunde, 21:48

Hallo und Miau, Katzenfreunde!

Die Aufregungen seit dem letzten Tagebuch hielten sich in Grenzen. Da war nur so ein blödes Wochenende: an mehreren Tagen knallte es immer mal wieder, und wir erschraken oft ganz fürchterlich.  An einem Abend war es besonders schlimm. Da durften wir auch nicht mehr nach draussen. Mina isolierte sogar die Katzenklappe im Fenster. Das Radio lief relativ laut, und im Hintergrund hörten wir die Knallerei. Das störte uns nicht besonders. Mit uns wurde gespielt, und wir kriegten leckere Kekse für Katzen. Onkel Crixus hatte mehr Mühe, und dies war unsere Chance, zur Abwechlsung mal ihn etwas zu beruhigen und ihm zu sagen, dass nichts passiert. War sonst ja eher umgekehrt.

           

         

Dann war alles wieder wie sonst. Fast. Kallisto und ich machten mit Mina grössere Fortschritte. Es war für uns plötzlich keine Sache mehr, in die Küche zu gehen, obwohl sie dort hantierte. Und vor zwei Tagen hielten wir es sogar freiwillig aus, gestreichelt zu werden. Dabei bestanden wir aber auf Leckerlis. Und am Freitagabend sahen wir ganz interessiert zu, wie sie das grosse Bücherregal mit all dem Kitschkram darauf abstaubte. Wir waren ganz nah mit dabei!
Ja, es lief ganz gut. Wir konnten Mina im Flur kreuzen, ohne in Panik auszubrechen.

Minas Schwester kam auch mal zu Besuch, und nach einer Weile im Versteck mussten wir doch nachschauen, was wir verpassen. Tja, wir hätten eine lustige Runde Angelspiel verpasst, wenn wir uns nicht doch noch überwunden hätten.

         

         

Heute spürten wir schnell, dass es ein spezieller Tag ist. Erst wuselte Mina durch die Wohnung, um da und dort sauber zu machen, dann ging sie uns mit dem Fotoapparat auf die Nerven. Ihre Anspannung war ganz deutlich spürbar, und Kallisto reagierte gar nicht gut auf diese Stimmung. Sie gab sich so scheu wie am Anfang.
Nach dem Mittag liess ich mich mit Leckereien in die Bibliothek locken, Kallisto war cleverer als ich und fiel nicht auf die Bestechung rein. Dann wurde sie halt eingefangen und unter Protest zu mir ins Zimmer gesperrt. Dort suchten wir gute Verstecke und schliefen eine Runde, aber nur kurz.
Wir bekamen nämlich gleich darauf Besuch von unserem neuen Menschen. Eigentlich super, dass diese liebe Frau bereit ist, uns bei sich wohnen zu lassen, ja, ein Zuhause auf Lebenszeit zu geben und sich um all unsere Wünsche und Bedürfnisse zu kümmern, obwohl sie von mir nur meinen Hintern in der kleinsten Nische im letzten Winkel des Zimmers sehen konnte.  Kallisto hingegen zeigte sich in ihrer ganzen Pracht und in panischem Temperament, da sie irgendwie versuchte, aus dem Zimmer zu kommen und dabei grosse akrobatische Leistungen an den Kratzbäumen des Bücherregals vorführte. „Man sieht nun wenigstens, wie fit und gesund sie ist“, sagte Mina mit zerknirschtem Lächeln. Unsere neue Besitzerin und eine Freundin gaben sich bewundernswert tapfer und gelassen angesichts unseres unhöflichen Verhaltens und liessen sich nicht vom Vorhaben abbringen, uns gleich mitzunehmen.
Dass wir mal so viel Glück haben würden, hätten wir ja zeitweise kaum zu hoffen gewagt!

         

         


Sie liessen uns dann wieder für einen Moment allein, ehe wir in eine nagelneue, grosse, pinkfarbene Transportbox bugsiert wurden. Crixus kam, um sich zu verabschieden, und sah zu, wie Mina uns aus der Wohnung trug.
Die beiden Frauen erwarteten uns beim Auto, und dann ging die Reise ins grosse Abenteuer los.

Wir sind gespannt, was uns erwartet! Unser Zuhause klingt sensationell gut, aber sicher werden wir eine Weile brauchen, uns auf all das Neue einzustellen. Zum Glück wurde uns versprochen, dass uns alle Zeit gegeben wird, die wir brauchen. Vor allem die letzten Tage in La Rocca haben deutlich gezeigt, dass wir bei weitem keine hoffnungslosen Fälle sind. Eines Tages werden doch noch richtige Helden aus uns!

         

         

Übrigens haben wir neue Namen erhalten. Kallisto heisst nun Shya, und ich bin Zorro, weil meine Zeichnung im Gesicht wie eine Maske aussieht. Cool, was?

Viele liebe Miaus,
Euer Zorro aka Diores

         

und Shya aka Kallisto

         

Liebe Kalli, lieber Diores,
Es war eine enorm spannende und lehrreiche Zeit mit Euch. Auch seid Ihr einfach wunderschöne Büsi und eine wahre Augenweide - wenn Ihr Euch dann endlich mal zeigt.  Gelegentlich habt Ihr meine Zuversicht auf eine sehr harte Probe gestellt. Aber immer genau dann, wenn ich dachte, dass alle Mühe und Geduld vergeblich wären und Ihr auf immer und ewig Pfeifen bleiben würdet, habt Ihr in irgendeiner Weise einen Schritt auf mich zugemacht. - Ich darf Pfeifen schreiben, denn ich bin Euer grösster Fan!
Auch was den 1. August betraf: ich hatte eigentlich wenig Hoffnung, Euch überhaupt woanders als zitternd unterm Bett zu sehen, stattdessen konnten wir total lustig im Wohnzimmer spielen und das Geballere draussen einfach ausblenden.

Ich bin überglücklich, dass Ihr gemeinsam in ein super Zuhause ziehen dürft und wünsche Euch von Herzen, dass Ihr Euch schnell einlebt und weiterhin so tapfer gegen Scheu und Angst ankämpft wie bisher. Für mich seid Ihr längst Helden geworden!
Gebt bitte gut auf Euch acht und habt viel Spass, alle zusammen!
Eure Mina

         

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